Energieeffizienzklasse Haus: Das sagen die verschiedenen Energieeffizienzklassen aus

von | Mai 10, 2024

Energieeffizienz gewinnt im Gebäudesektor immer mehr an Bedeutung, denn der energetische Zustand beeinflusst maßgeblich den Wert von Immobilien und die Energiekostenrechnung. Erfahren Sie hier, welche Energieklassen beim Haus es gibt und wie eine Verbesserung des energetischen Zustands erreicht werden kann.
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Die Energieeffizienz wird mit einer sogenannten Energieeffizienzklasse des Hauses vergleichbar angegeben und im Energieausweis eingetragen. So können Eigentümer, Mieter oder potenzielle Käufer direkt erkennen, wie gut der energetische Zustand einer Immobilie ist. Für die Bestimmung der Energieeffizienzklasse eines Hauses werden Faktoren wie die Dämmung des Hauses, die Heizungsanlage, die Verglasung der Fenster und weitere eventuelle energetische Schwachstellen beurteilt. Eine Verbesserung der Energieeffizienzklasse eines Hauses ist durch energetische Sanierungsmaßnahmen möglich.

Energieeffizienzklasse Haus

Übersicht Energieeffizienzklassen

Um die Energieeffizienzklasse eines Hauses zu bestimmen, werden die jährlichen Energiekosten in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche herangezogen. Berücksichtigung findet dabei die aufgewandte Energie für Strom, Heizung und Warmwasser (Liter Heizöl, Kubikmeter Gas etc.). Auf Basis des jährlichen Verbrauchs wird das Haus dann in eine der neun Energieeffizienzklassen (A+ bis H) einsortiert. 

 

Energieeffizienzklasse

Energieverbrauch kWh/m²a

Heizkosten in €/m²

A+

< 30

< 2

A

30 – 50

2 – 3

B

50 – 75

3 – 4

C

75 – 100

4 – 6

D

100 – 130

6 – 7

E

130 – 160

7 – 9

F

160 – 200

9 – 11

G

200 – 250

11 – 13

H

> 250

> 13

 

Passivhäuser, Nullenergiehäuser, Plusenergiehäuser und die KfW-Effizienzhäuser 40 und 40Plus fallen in die Energieeffizienzklasse A+ und haben den niedrigsten Energieverbrauch. In der Klasse A werden das 3-Liter-Haus und Neubauten nach dem Standard des KfW-Effizienzhauses 55 einsortiert. Die meisten Neubauten erfüllen mindestens Energieeffizienzklasse B und entsprechen dem Standard KfW-Energieeffizienzhaus 70. Mindestens muss bei Neubauten die Energieeffizienzklasse Klasse C erreicht werden. Häuser mit der Energieeffizienzklasse E entsprechen zwar noch den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), genügen dem heutigen Standard bei Neubauten aber nicht mehr. Genau wie das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) wurde die EnEV durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst.

In der Klasse F und darunter sind vor allem unsanierte Bestandsgebäude zu finden. Hier ist eine energetische Sanierung empfehlenswert. Die schlechteste Energieeffizienzklasse für Gebäude, Klasse H, bei der ein Energieverbrauch von mehr als 250 kWh pro m2 vorliegt, sollte kein Dauerzustand sein, es sei denn, es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, bei dem eine energetische Sanierung kaum oder gar nicht möglich ist.

(Quelle: Verbraucherzentrale)

Definition Energieeffizienzhaus

Neben der Energieeffizienzklasse gibt es mit dem Energieeffizienzhaus einen Standard, mit dem der Gesamtenergiebedarf der Immobilie und die Wärmedämmung der Gebäudehülle bestimmt werden können. Dabei gibt es verschiedene Energieeffizienzhausstandards (Stufen 40, 55, 70 und 85), die jeweils mit unterschiedlich hohen Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verbunden sind. Hier gilt: Je besser die Energieeffizienz, desto höhere Kredite und Tilgungszuschüsse sind möglich.

(Quelle: KfW)

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Energieeffizienzklasse Haus im Energieausweis finden

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses ist im Energieausweis abzulesen. Wichtig ist ein Energieausweis vor allem für Vermieter und Immobilienbesitzer, die Ihr Objekt verkaufen wollen. Wenn Sie ein Haus kaufen wollen, sollten Sie sich unbedingt den Energieausweis vorlegen lassen.

Bei Energieausweisen unterscheidet man Bedarfs- und Verbrauchsausweis. Ein Bedarfsausweis gibt auf Basis eines Gutachtens den theoretischen Energiebedarf anhand des baulichen Zustands der Immobilie an. Insbesondere bei Neubauten ist dies die gängige Form des Energieausweises. Für Bestandsgebäude eignet sich eher ein Verbrauchsausweis, in dem die Energieeffizienz des Hauses anhand des tatsächlichen Energiebedarfs anhand der Abrechnungen der drei letzten Jahre bescheinigt wird.

Energieeffizienzklasse eines Hauses verbessern

Bei Neubauten ist Energieeffizienz inzwischen ein wesentlicher Aspekt. Doch auch bei Bestandsgebäuden kann eine gute Energieeffizienz erzielt werden, indem planvoll energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Eine energetische Aufwertung ist an verschiedenen Gebäudeteilen und Anlagen möglich.

Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse eines Hauses

Um die Energieeffizienzklasse eines Hauses zu verbessern, können beispielsweise folgende Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden:

  • Wärmedämmung von Wänden
  • Wärmedämmung von Dachflächen
  • Wärmedämmung von Geschossdecken
  • Erneuerung alter Fenster oder Außentüren
  • Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage
  • Erneuerung der Heizungsanlage
  • Einbau von Optimierung bestehender Heizungsanlagen durch digitale Systeme zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung
  • Einbau von erneuerbaren Energien zur Energieerzeugung mit passiven Energiequellen

Empfehlung: Energetische Sanierung mit einem Energieberater planvoll angehen

Energetische Sanierungen sind komplexe Vorhaben, die eine gute Planung voraussetzen. Denn nicht alle Sanierungsmaßnahmen sind gleichermaßen effektiv und sinnvoll. Um die energetische Sanierung möglichst effektiv anzugehen, ist es sinnvoll, vor Beginn eine Beratung durch einen qualifizierten Energieberater in Anspruch zu nehmen. Dieser analysiert den Ist-Zustand aller Gebäudeteile und Anlagen und erstellt auf dieser Basis Empfehlungen für Prioritäten und technische Lösungen. 

Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erhalten Sie einen standardisierten Bericht über notwendige und mögliche Sanierungsmaßnahmen inklusive einer Abwägung der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen. Das verhindert, dass Sie durch falsche Entscheidungen und falsche Prioritätensetzung trotz hoher Investitionskosten nur geringe Energieeinsparung realisieren, oder technische Lösungen wählen, die nicht zum Gebäude passen. Die ganzheitliche Betrachtung durch einen Energieberater hat zudem den Vorteil, dass Sanierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden, die zueinander passen und Sie dadurch teure Fehler vermeiden. So kann beispielsweise der Einbau energieeffizienter, mehrfach verglaste Fenster bittere Konsequenzen haben, wenn nicht gleichzeitig entsprechende Anpassungen an der Fassade oder Lüftung erfolgen und es zu Schimmelbildung kommt.

Mit der Einbindung eines Energieberaters umgehen Sie diese Fallstricke bei der energetischen Sanierung und verbessern die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses auf dem effizientesten Weg. Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans müssen Sie dank der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude (EBW) auch nur zu einem Teil selbst tragen: Bis zu 80 Prozent der Kosten (maximal 1.300 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern, maximal 1.700 Euro bei Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten) können Sie über das Förderprogramm abrechnen.

Förderungen zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse eines Hauses

Einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen, lohnt sich für Sie doppelt: Neben einem Mehr an Energieeinsparung profitieren Sie durch die Fachberatung von attraktiven Förderboni in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Förderung). Über diese können energetische Sanierungen an Dach, Fassade, Fenstern und Türen regulär mit 15 Prozent gefördert werden. Wenn Sie vorab einen individuellen Sanierungsfahrplan durch einen Energieeffizienz-Experten erstellen lassen, erhalten Sie einen zusätzlichen iSFP-Bonus von weiteren 5 Prozent. Zudem profitieren Sie von einer höheren Maximalfördersumme: Statt 30.000 Euro pro sind mit iSFP 60.000 Euro pro Wohneinheit möglich.

Einen wesentlichen Anteil an der Energieeffizienzklasse des Hauses hat natürlich auch die Heizung. Tauschen Sie Ihre bestehende Heizungsanlage auf Basis fossiler Energieträger gegen eine moderne und klimafreundliche Heizung aus, die mindestens zu 65 Prozent auf Basis erneuerbaren Energien betrieben wird, werden Sie mit einer Grundförderung in Höhe von bis zu 30 Prozent unterstützt. Durch Förderboni für Einkommen und Geschwindigkeit sind maximal 70 Prozent für Ihre neue, effiziente Heizung möglich. Die Antragsstellung für die Heizungsförderung erfolgt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Für die Antragstellung muss vorab verpflichtend eine Energieberatung durch einen Energieeffizienz-Experten für die Förderprogramme des Bundes durchgeführt werden. (Quelle: BMWSB)

Alternativ oder ergänzend zur BEG- und Heizungsförderung können Sie für energetische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz auch den KfW-Kredit für energetische Sanierungen (Wohngebäude – Kredit 261) beantragen und von günstigen Zinsen und Tilgungszuschüssen profitieren.

Tipp: Unser Gebäude-Energiecheck

Sie wollen den energetischen Zustand Ihres Gebäudes schnell und unkompliziert ermitteln? Mit unserem kostenlosen Gebäude-Energiecheck können Sie in nur wenigen Schritten den energetischen Zustand von Ihrem Haus berechnen lassen und sich davon ausgehend von unserem Energieberater Michael Zimmermann individuell zu Ihren Sanierungsoptionen beraten lassen.

Team Zimmermann

Team Zimmermann: Beratung zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse Ihres Hauses

Als Experten für Energieeffizienz unterstützt Sie das Team Zimmermann dabei, die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses effektiv und wirtschaftlich zu verbessern. Wir bringen jahrelange Erfahrung im Handwerk und als Sachverständige mit und bieten eine professionelle und praxisorientierte Beratung. Als zertifizierte Energieeffizienz-Experten werden unsere Energieberatungsleistungen in allen Förderprogrammen des Bundes anerkannt.

Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses zu verbessern: Vereinbaren Sie Ihren kostenfreien Erstberatungstermin mit unserem Energieberater Michael Zimmermann ganz einfach online.

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Michael Zimmermann

Als zertifizierter Energie-Effizienz-Experte führe ich Sie durch den Förderdschungel und lege gemeinsam mit Ihnen eine für Sie optimale Sanierungsstrategie für Ihr Gebäude fest.

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Michael Zimmermann

Ich bin Michael Zimmermann, Dachdeckermeister, öffentlich bestellt und vereidigter Sachverständiger im Dachdeckerhandwerk und für Schimmelpilzschäden. Zudem bin ich Gebäudeenergieberater und Energie-Effizienz-Experte für die Förderprogramme des Bundes. Mit meiner praktischen Erfahrung weiß ich ganz genau, auf was es bei der energetischen Gebäudesanierung ankommt und auf was SIE unbedingt achten müssen…

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